Summary
To take care of the various different aspects in the long-term management of rheumatoid
arthritis (RA) patients a multidisciplinary team approach is necessary. To provide
an optimal physical therapy the activity of the inflammation and its destructive potential
have to be taken into account. While attention focussed on active resistive exercise
programs in recent years, the benefit of structured and managed rest was almost forgotten.
To maintain mobility, full range of motion, strength and endurance are the primary
goals at all stages of the disease. Through consensual inductive processes regions
too painful for active exercise benefit from isometric exercise at less active parts
of the body. The principles of occupational therapy and ergonomics have to be employed
early in the course of the disease, as well as teaching the patient to lead an active
life and how to become his own best expert, a process to be continued lifelong. Advice
in joint protection, use of splints and orthotics, pain modulation and maintenance
of the daily activities are most important. Optimally, the patient is able to take
advantage of this information and to contact the rehabilitation team for counselling,
help or reevaluation. Psychosocial aspects have to be discussed as well and are of
key importance. Another issue refers to the diet, a question frequently put forward
by the RA-patient: new studies have showed the usefulness of unsaturated fatty acids
allowing recommendation of fish meals. In the management of RA, rehabilitative modalities
are an important addition to pharmacologic and surgical intervention. However, scientific
data are scarce and a critical approach to the different modalities in rehabilitation
is necessary.
Zusammenfassung
Die nichtmedikamentöse, nichtchirurgische Behandlung der chronischen Polyarthritis
(cP) umfaßt verschiedene Aspekte, welche interdisziplinär angegangen werden müssen.
Bei den physikalischen Maßnahmen ist in letzter Zeit der Wert der Schonung und Entlastung
für den Patienten im hochakuten Krankheitsstadium etwas in Vergessenheit geraten.
In weniger aktiven Krankheitsstadien müssen neben Dehnungen auch die neuen Erkenntnisse
über das Verhalten des passiven und aktiven Bewegungsapparates gegenüber verschiedenen
Belastungsarten berücksichtigt werden. Das isometrische Muskeltraining eines wenig
entzündlich-aktiven Körperteils oder das Muskeltraining gegen Widerstand innerhalb
eines schmerzfreien Bewegungssektors eines Gelenkes führt zur Muskelkräftigung auch
anderer Bereiche. Dynamische Kräftigung wird zunehmend parallel zur Aktivitätsabnahme
der Entzündung eingesetzt. In jedem Stadium der Erkrankung soll durch eine adäquate,
teils vorsichtige Gelenkmobilisation das Bewegungsausmaß aufrecht erhalten werden.
Die Ergotherapie muß mit ihren Grundprinzipien des achsengerechten Arbeitens und der
Berücksichtigung des Hebelgesetzes, des Reibungswiderstandes und der Verteilung der
Belastungen zum Schutz der Gelenke bereits bei Diagnosestellung einbezogen werden.
Neben den Prinzipien des aktiven Gelenkschutzes werden Lagerungsschienen verordnet
und angepaßt. Auch die psychosozialen Aspekte werden eingehend erörtert. Besondere
Bedeutung kommt der Aufklärung und Schulung zu, welche die Eigenverantwortung des
Patienten fördert, damit dieser im Idealfall die erforderlichen Übungen selbst durchführen
und die für ihn wichtigen Techniken anwenden kann. Der Einsatz des Behandlungsteams
erfordert die stete Evaluation und Anpassung der Therapiemittel. Bezüglich Ernährung,
einem häufigen Gegenstand des Patienteninteresses, sind in den letzten Jahren neue
Erkenntnisse über die günstige Wirkung von mehrfach ungesättigten Fettsäuren hinzugekommen,
so dass in der Ernährungsberatung auf regelmäßige Fischmahlzeiten hingewiesen werden
darf. Für den Langzeitverlauf der cP ist die nichtmedikamentöse Behandlung neben der
pharmakologischen und chirurgischen mitentscheidend. Die Möglichkeiten der Rehabilitation
sind vielfältig, verlangen aber wegen spärlicher klinischer Studien einen begründbaren
und kritischen Einsatz, wie dies für alle übrigen Interventionen auch gilt.
Key words
Management - rheumatoid arthritis - physiotherapy - occupational therapy - diet
Schlüsselwörter
Management - chronische Polyarthritis - Physiotherapie - Ergotherapie - Ernährung